Seidenstraße(2005-07-22)
Mich begleiten Ulli, Marianne und natürlich Gabi (3 Frauen - das sorgt im Orient für manch bewundernde Blicke).
22.7.2005
Start 5h früh nach Wien - Istanbul - Almaty (Landung 2h früh) und wir erreichen das Hotel um 3 Uhr und fallen erschöpft ins Bett.23.7.2005
Frühstück und Mittagessen bei einer Familie privat. Am Vormittag Akklimatisierungsspaziergang zum Friedhof mit Blick auf das Tian Shan Gebirge. Am Nachmittag Stadtbesichtigung:Kirchen, Denkmäler, Museen, Plätze.
24.7.2005
Besichtigung vom Eisstadion Medeo und Besuch vom Markt. Nachmittags Stadtbummel auf eigene Faust.25.7.2005
Fahrt zum Trekking. Wie üblich im Orient holt man uns erst 1 Stunde später ab als ausgemacht. Die Mannschaft muss aber noch die Lebensmittel besorgen - das zieht sich. Endlich beginnt die Fahrt in die kasachische Steppe, durch die Charin-Schlucht auf einen Pass - auf abenteuerlicher Piste erreichen wir ordentlich durchgebeutelt um 18h unseren ersten Lagerplatz. Kaum dass die Zelte stehen regnet es auch schon.26.7.2005
Es hat die halbe Nacht durchgeregnet - aber in der Früh begrüßt uns blauer Himmel. Es dauert bis alles auf den Pferden verstaut ist.Endlich um 10h gehts los durch ein Hochtal mit duftenden Kräutern (z.B. Cannabis) und Nesselstauden. Zu Mittag erreichen wir den Kolsai-See (inzwischen sind Gewitterwolken aufgezogen) und wir gehen weiter zu dessen oberen Ende, wo uns das Gewitter mit Hagelkörnern überschüttet.
Unsere Regenschirme bestehen die erste Bewährungsprobe - nach einer halben Stunde ist Gott sei Dank das Unwetter vorbei.
27.7.2005
Aufbruch erst um 10:30, weil es Probleme mit den Pferden gibt. Oft müssen wir barfüßig Bäche durchqueren und ab Mittag kommt das Nass auch von oben - also her mit den Regenschirmen. Der Weg verwandelt sich zu einer "gatschigen" Schlammrinne, von den Pferden ordentlich durchgeknetet, damit wir ja tief einsinken. Immer wieder stürzen die Pferde und tauchen unsere Seesäcke in die schlammige Suppe. Vollkommen verdreckt erreichen wir den zweiten Kolsai-See (auf 2500 m) am frühen Nachmittag und die Sonne zeigt sich wieder - wir trocknen unsere Utensilien und sind wieder mit dem Wetter einigermaßen versöhnt.28.7.2005
Wie üblich keine Hektik am Vormittag. Abmarsch erst um 11h - inzwischen regnet es wieder. Nach 3 Stunden machen wir eine lange Pause (spontane Planänderung - wie so oft). Mit durchnässter Kleidung sitzen wir im Küchenzelt rund um den Gaskocher (wir haben keine Wechselwäsche mitgenommen - der Plan war ja "Durchgehen bis zum Camp") und hoffen dass wir einer Erkältung entgehen. Plötzlich kommt die Sonne hervor - wir ziehen bis auf die Unterwäsche alles aus und bekommen die Sachen so einigermaßen trocken.Weiter geht's in ein schönes Hochtal mit hohem Gras. Um 18h schlagen wir die Zelte auf und schnell wird es empfindlich kalt.
29.7.2005
Wie üblich braucht die "Pferdekarawane" eine Menge Zeit. Wir 4 setzen uns schon in Richtung Kurmenty-Pass (3400m) in Bewegung. Auf der Passhöhe holen uns die Pferde ein und gemeinsam gehen wir die Kurmenty-Schlucht hinunter bis wir auf Valerie treffen, die uns bei den Grenzformalitäten hilft. Wir haben Glück: der leitende Beamte war vor 2 Jahren in Baden und mag Wiener Schnitzel - dadurch geht das mit den Formalitäten recht zügig (da haben wir ganz andere Geschichten gehört).Am Nachmittag richten wir uns in einer Pension für 2 Nächte in Karakol nahe dem Issyk-Kul-See ein.
30.7.2005
Frühstück gibt es in der Jurte (dort übernachten die Hausbewohner - die Räume sind ja ALLE an die Touristen vermietet)Fahrt ins Tal der Roten Berge (Broken Heart). Stadtbesichtigung und am Nachmittag "chillen" am Glasscherbenstrand vom Issyk-Kul.
31.7.2005
400 km Fahrt nach Bischkek - am Anfang dem Issyk-Kul entlang (hier sehen wir auch sehr schöne Strände). Es wird heißer (um die 40 Grad) und trockener. Mittagessen in einer "Schaslik-Bude" - die Landschaft wird entsprechend karg. Endlich am Abend: Bischkek. Wir beziehen unsere Unterkunft (Gastiniza) - eine ziemlich "russische" Herberge.1.8.2005
Stadtbesichtigung und anschl. Spaziergang im Ala Archa Nationalpark (Tian Shan Gebirge) ca. 40 km südlich von Bischkek.Am Nachmittag geht es zum Flughafen - beim Einsteigen scherzt der Flugzeugkapität mit uns (er schaut sich seine Passagiere genau an!?).
In Taschkent empfängt uns Murat (unser Führer für die näschsten Tage) und wir beziehen ein tolles Hotel - man erkennt wieviel weiter der Tourismus in Usbekistan ist)
2.8.2005
6-stündige Fahrt nach Samarkand - mit Melonen- und Teepause wird es zwar länger aber kurzweiliger. Tolles Hotel. Bibi Hanim Moschee, Mausoleum von Amir Timur und am Abend Essen bei einer Familie (mit Wein - usbekischer Islam!)3.8.2005
Schon vor dem Frühstück zum Registan - gegen Bakschisch auf ein Minarett hinauf.Am Nachmittag Weinverkostung - wir sind "ganz weg". Der Wein stellt sich noch dazu eher als Schnaps heraus. Nach 10 Verkostungen sind wir schon ganz schön "angeheitert". Gemütlicher Tagesausklang im Innenhof des Hotels.
4.8.2005
Gegen Mittag erreichen wir Shaxarabs - die Geburtsstadt Tamerlans(Timur). Wir besichtigen die Reste seines Palastes. Dann geht es weiter über endlose Baumwollfelder(eine der wasserhungrigsten Pflanzen in der Oase Choresm?!) nach Buchara. Gegen 19 h erreichen wir Buchara bei ca. 43 Grad. Abendessen in Labi Hauz ("beim Wasserbecken")5.8.2005
Ab 8h Stadtbesichtigung (wegen der großen Hitze) - von Moschee zur Moschee, von Medrese zur Medrese. Mittagspause im Labi Hauz dann Sommersitz der Emire von Buchara, anschl. "freies Bummeln" - die Straßen "glühen", aber mit zwischendurch Duschen ertragen wir die enorme Hitze einigermaßen.6.8.2005
Akklimatisierungstag mit Folkloreabend im Innenhof einer Medrese - tolle Musik mit Tänzerinnen7.8.2005
6h Frühstück, Abfahrt 7h durch die Wüste Kizilkum nach Chiwa. Manchmal am Amudarja entlang - seltsam ein Fluss in der Wüste. Früher erreichte er noch den Aralsee - heute "verendet" er vorher wegen der starken Wasserentnahme (Baumwolle!).Nachmittags erreichen wir Chiwa - es ist noch heißer als in Buchara. In der Klimaanlage des Hotels ist irgend ein Tier zu Tode gekommen - es stinkt nach Aas.
2 interessante Möglichkeiten: Klimaanlage abschalten (Hitze unerträglich) oder sich "übergeben". Es ist uns nicht möglich einen Zimmertausch zu organisieren.
8.8.2005
Den ganzen Tag ist uns immer noch schlecht vom Gestank. Nach der Führung (Moscheen und Medresen) fallen wir erschöpft in einem neuen Zimmer ins Bett - die enorme Hitze fordert ihren Tribut. Mit mäßigem Appetit schleppen wir uns zum Abendessen.9.8.2005
Flug nach Taschkent mit Stadtführung10.8.2005
Der lange Weg nach Hause beginnt. In Istanbul haben wir 5h Aufenthalt in der Transitzone - dann weiter nach Wien. Leider verpasse ich beim Knoten Vösendorf die Abzweigung und wir fahren quer durch die Stadt auf die Westautobahn(1h Umweg - wie schön).