Ladakh-Parangla Trek(04-07-2008)
Gerhild, Gabi und ich und noch ein Ehepaar sind mit weltweitwandern im Norden von Indien(Spiti) unterwegs Richtung Leh.
4.7.2008
Flug Frankfurt-Neu Delhi. Landung gegen 1Uhr morgens und dann Wartezeit auf das deutsche mitreisende Ehepaar bis 3Uhr früh. Todmüde kommen wir ins Hotel und können nur 2 Stunden schlafen - dann geht es weiter.
5.7.2008
Umpacken und ab zum Bahnhof - Frühstück gibt es im Zug nach Chandigarh(Punjab) - dort wartet unser Trekking-Guide Bim und es geht weiter mit dem Jeep nach Nalagarh. Im alten Maharadscha-Palast sind wir gut untergebracht. Eine kleine Wanderung in der Umgebung vertreibt den Schlaf. Anschließend entspannen wir uns in der schwülen, heißen Abendluft auf der Hotelterrasse.
6.7.2008
Ausgiebig geschlafen und gefrühstückt fahren wir weiter nach Manali - mit viel Gehupe und Überholmanövern bis uns eine Reifenpanne einholt.
Ersatzreifen montiert und bei der nächsten Werkstatt wird der alte Reifen wieder instandgesetzt. Nach einem längeren Aufenthalt wegen einer Mure erreichen wir am
Abend Manali.
7.7.2008
Entspannungstag mit Touristenattraktionen: Yaks, Kobras, Ringelspiel, Riesenrad, ... Am Nachmittag Bummel zum Hadimba Devi Tempel und Besuch eines italienischen Restaurants - wie "auf der Alm".
8.7.2008
Nach Frühstück geht es mit dem Auto steil bergauf auf über 2000m Seehöhe - Rohtang Paß: Disney-Land von Nordindien. Verrußter Altschnee sorgt für Touristattraktion.
Schlepplift gibt es auch - allerdings "manmade". Ich komme mir vor wie im Film "Apocalypse Now" als die "Bunnies" auftreten.
Nach Staunen und Kopfschütteln geht es weiter zum ersten Lagerplatz in Chhatru am Chanab-River(3200m). Die Temperatur ist jetzt schon angenehm - leider schüütet es die ganze Nacht durch.
9.7.2008
Bis zum Frühstück hört der Regen Gott sei Dank auf. Danach geht es lange dem Fluss entlang und am Nachmittag auf einer steilen Staub-Schotterpiste hinauf zum Lagerplatz am Chander Taal Lake. Hier heißt es akklimatisieren - wir sind jetzt auf 4200m Seehöhe und der Wind ist schon ganz schön "schneidig". Leider regnet es wieder und es wird kalt - trotzdem gehen wir eine große Runde um den See (Uhrzeigersinn eh klar!). Durch die Höhe hält sich der Appetit in Grenzen, aber das warme Abendessen tut uns gut.
10.7.2008
Heute geht es zurück zur "Hauptstraße", dann über den Kunzum La (4500m) nach Kaza ("nur" mehr 3800m). Dort sind wir gut in einem Guest House untergebracht (mit Dusche), sitzen auf der Terrasse mit Blick auf den Garten bei schönem Wetter. Inzwischen sind wir in Spiti (Himachal Pradesch - war vor 2 Jahren noch für Touristen gesperrt) angekommen.
11.7.2008
Unser Guide hat erfahren, dass in Kungri Gompa ein Fest stattfindet also ändern wir etwas unser Sightseeing Programm und los geht's. Tolles Erlebnis. Anschließend schauen wir uns noch die Dhankhar Gompa (ca. 1000 Jahre alt) an. "Zu Hause" Entspannung auf der Terrasse.
12.7.2008
Heute geht es weiter mit dem Jeep nach Kibber - dem Ausgangspunkt des Trekkings. Auf dem Weg dorthin liegt das Kloster Key - wird natürlich besichtigt. Ein Mönch führt uns durch die Räumlickeiten und anschl. wohnen wir einer Gebetsstunde bei. In Kibber wartet schon unsere Truppe(Pferdetreiber, Küchenmannschaft) und nach 3 Stunden "Eingehen" (eine steile Schlucht hinunter und am glasklaren Bach entlang) bauen wir unser erstes Lager auf.
13.7.2008
Langsam aber stetig geht es 3h rauf auf einen Pass (4850m), dann 1/2 Stunde Abstieg zum Lagerplatz. Das Wetter ist für die Höhe relativ warm, daher vermutlich auch das Kopfweh.
14.7.2008
Wir machen einen Akklimatisierungs- bzw. Rasttag - unser Kopf ist dankbar. Gabi und ich erkunden den weiteren Weg bis wir den Pass (Parang La) sehen und kehren mit einer "großen Schleife" wieder zum Lager zurück.
15.7.2008
Frühstück auf der "Sonnenterrasse". 400 Höhenmeter Abstieg in eine Schlucht, dann folgen wir dem Fluss lang aufwärts, durchqueren ihn schließlich und nach 4h steil bergauf erreichen wir das "Basecamp" auf 5200m. Wir sind vom langen Marsch und Höhe ganz schön fertig. Nach dem Lunch geht es uns besser und wir gehen noch 1 Stunde in Richtung Parang La - der Weg ist nicht schwierig und ohne Rucksack geht es sich leicht.
16.7.2008
5:00 Uhr Morning Tea! 6:30 sind wir wieder unterwegs. Alle sind froh, dass es losgeht - schlafen ist in dieser Höhe nicht so toll, außerdem ist es saukalt.
Leicht erreichen wir die Höhe von gestern, aber die letzten 300 Höhenmeter sind dann doch noch eine Plackerei. Endlich oben: Parang La 5600m.
Auf der anderen Seite gehen wir 1h über einen Gletscher, queren dann zu seiner Endmoräne aus, wo das Gehen sehr anstrengend ist. Bevor wir den
heutigen Lagerplatz erreichen, müssen wir noch über den Moränenfluss - mit einer Menschenkette schaffen wir es das "reißende Ding" zu durchqueren.
Auch die Pferde kommen gut durch. Dann kommt noch ein öder 2 Stundenmarsch durch die Steinwüste und heftigen warmen Wind. Als wir in dieser
öden Gegend das Lager aufschlagen sind wir ganz schön geschafft.
17.7.2008
Nach einer für 5000m warmen Nacht starten wir gut erholt in den Tag. Der Fluss ist hier stark aufgefächert und seicht - die Querung ist daher leicht dauert aber eine gefühlte Ewigkeit.
Aprospos "gefühlt" - von den Zehen ist nach einiger nichts mehr zu spüren. Gott sei Dank scheint die Sonne und wir halten ihr auf der anderen Seite zum Gruß unsere nackten Füße entgegen.
Der Weg ist jetzt flach und somit nicht anstrengend. Nach 4h erreichen wir den Lagerplatz. Während wir auf die Pferde warten fängt es an zu graupeln. Unter Blitz, Donner und Regen stellen wir dann unsere Zelte auf.
Gegen Abend ist der Zauber aber vorbei und wir können mit der Abendsonne unsere Wäsche trocknen.
18.7.2008
Nach dem Frühstück zieht es am Himmel wieder zu. Weiter geht es unserem Tal entlang. Lunch im Regen - nicht so lustig. Das Wetter bessert sich langsam. Wie passieren einige Lagerplätze, die unser Koch wegen "schlechtem Wasser" ablehnt - also weiter. Aus den geplanten 5h Gehzeit werden 7 Stunden. Aber am späten Nachmittag erreichen wir einen Lagerplatz, der allen gefällt (immer noch auf 4700m).
19.7.2008
Nach ca. 3h Marsch müssen wir den Fluss queren - das ist hier ganz leicht. Wir biegen in ein Seitental Richtung Tso Moriri. Nach einer weiteren Stunde sind wir schon zu Mittag am Lagerplatz. Die Sonne scheint wieder und wir genießen den Nachmittag.
20.7.2008
Wir gehen ca. 4h auf einer weiten Hochebene - der Horizont ist wie eine Gerade - nur ab und an sieht man Schaf- bzw. Ziegenherden und einige Nomadenzelte. Um die Mittagszeit beginnt die Luft über dem Boden zu flimmern, wir erreichen unseren Lagerplatz am See.
21.7.2008
Unser Guide hat uns auf einen "long walk" (22km) vorbereitet immer dem See entlang. Leider wird der Untergrund immer sandiger und das Gehen wird sehr kraftraubend. Dazu glüht die Sonne jetzt unbarmherzig. Endlich können wir unser Ziel - Karzok - sehen. Die letzte halbe Stunde stecken wir auch noch weg. Im Ort organisiere ich einige "Überlebensbier" - das hebt die Stimmung wieder. Der Zeltplatz hier ist nicht so toll am Ortsrand, aber es ist ja das letzte Mal.
22.7.2008
Wir verabschieden uns von unserer Mannschaft, die uns hervorragend betreut hat und fahren in Rekordzeit (7h) nach Leh. Den Nachmittag verbringen wir mit Körperhygiene und einem ersten Bummel in der Stadt und staunen über die vielen Veränderungen seit wir 1985 das erste Mal hier waren.
23.7.2008
Großes Besichtungsprogramm am Vormittag: Hemis Gompa, Thiksey und dann Shey. Im Hotel gibt's Lunch anschl. Shopping-Time. Verabschiedung von unserem Guide.
24.7.2008
Fahrt zu Flughafen - beim security-check wollen sie uns nicht durchlassen wegen unserer Rucksäcke - obwohl vor uns gerade eine Reisegruppe mit Rucksäcken durchgewunken wurde. Vermutlich "Backschisch"-Angelegenheit. Eine Stewardess eist uns dann von den Militärs los und wir kommen klaglos in Neu Delhi an. Mit dem Bus geht es gleich weiter nach Agra (6h). In der Abendschwüle besichtigen wir das Taj Mahal und anschl. ins Hotel.
25.7.2008
Nach dem Frühstück "rotes Fort" und dann schleppt man uns noch durch eine Intarsien-Fabrik(wie auf einer Werbefahrt). Busfahrt zurück nach Delhi. Beziehen unser "Stundenhotel", denn um 2Uhr geht unser Flugzeug nach Frankfurt.
26.7.2008
Alles glatt gelaufen. 9Uhr30 sind wir zu Hause